Freitag, 22. Juli 2011

Transfermarkt

Über was berichten eigentlich die italienischen Sportzeitungen wenn die aktuelle Saison vorbei ist? Richtig, dann gehts erst richtig los! Der Transfermarkt -oder il calciomercato- hällt ganz Europa in Atem. Zwischen dem 1. Juli und 31. August ist die Hölle los. Dann kommt die langweiligste Zeit, denn sie Saison fängt erst am 28. August an. Was in der Zwischenzeit passiert? Nun, die Zeitungen müssen ja verkaufen, also wird bestimmt der eine oder andere Skandal Publik gemacht. Somit wird der aktuelle Skandal (Asiatische Wettmafia und verkaufte Spiele) absichtlich oder nicht in den Hintergrund gedrückt. Clever...

Um das gelangweilte Volk bei der Stange zu halten bieten hunderte von spezialisierte Homepages tausende und abertausende Informationen bereit. Du willst alles wissen? Tuttomercatoweb.com informiert wenn Globi X von der 17. japanischen Liga für den symbolischen Preis von 0.75 € zu Verein Y in der gleichen Liga wechselt. Du glaubst mir nicht? http://www.tuttomercatoweb.com/?action=read&id=245550. Nicht genug, bieten praktisch alle TV-Stationen "Specials" an und diskuttieren stundenlang über alles mögliche. Diskuttieren ist vielleicht das falsche Wort. Schreien, streiten, beleidigen wäre angebrachter. Das ist mit ein Grund warum ich ausser 90° Minuto keine italienische Sportsendungen anschaue. Mir würde automatisch nach 10 Minuten der Magen übersäuren. Baff war ich, als ein bekannter Trainer, der nach seiner Karriere als "Opinionista" tätig war, während einer Sendung den Löffel abgab. http://www.youtube.com/watch?v=kLkCLZ9Kh08.

Der Calciomercato ist immer Gesprächsthema Nummer 1. Wenn President A sagt, das Spieler B gute Pässe schlagen kann, steht 5 Minuten später auf Homepage C dass Verein D den Spieler B an President A verkaufen will... Das ganze hat so groteske Züge angenommen, dass alle involvierte Personen sich drei Mal überlegen was genau sie den Medien sagen. Schauen wir mal was eigentlich die teuesten Transfer aller Zeiten sind:  http://de.wikipedia.org/wiki/Transfer_(Sport)#Transferrekorde. Bemerkenswert ist, dass Transfer Nr. 4 und 10 atomare Flops waren. Schuldenkrise ist im Fussball nach wie vor ein Fremdwort...

Mittwoch, 20. Juli 2011

Testlabor

Ich will unbedingt vermeiden dass ich -analog letzes Jahr- nach dem Alpencross in ein Bewegungsloch falle. Darum ist die Devise, realtiv gesehen, einfach: Raus! Dummerweise ist das Wetter nicht gerade motivierend, aber ich mutiere langsam aber stetig zum Allwettersportler. Ist ja nur Wasser, wie jemand mal gesagt hat.

Ich habe den kapitalen Fehler begangen, meine Regenklamotten vor dem Alpencross nicht zu testen. Schwerer Fehler. Die Jacke erwies sich als unbrauchbar. Die Hosen wären ok, ich mag aber keine lange Hosen bei normalen Temperaturen. Glücklicherweise -ich wahr wohl nicht der erste mit solchen Problemen- hatten Edda & Christian Material "auf Lager". Eigentlich wollte ich ja die Gore-Tex Hose eigenhändig kürzen...

Mal schauen was alles in meinem Schrank rumliegt. 4 Regenjacken. 2 davon Allwetterdinger, zum biken nicht geeignet. Eine Shimano aus Nylon, etwas schwerer für die Übergangszeit, eine IXS mit Membran und leicht. Die unbrauchbare zähle ich gar nicht mehr auf... Am Sonntag fieselte es leicht, aber die Temperaturen waren ok. Also schwinge man(n) sich behende auf den Sattel und teste doch mal die IXS. Nach etwa 75 Minuten fahrt folgendes Fazit: Wasserdicht ja, Atmungsaktiv nicht wirklich. Ich habe kaum geschwitzt, dennoch bildete sich Kondenswasser im inneren. Wääääh! Zweiter Test am Dienstagabend bei Regen. Eine Joggingrunde von gut 45 Minuten. Kondenswasser, Brust / Bauch trocken, Arme klatschnass. Doppelwäääh! Heute wollte ich noch die Shimano testen, bei diesen Temperaturen. So wie es aussieht wird es aber nicht mehr Regnen. Wie schaaaade! Ich gehe aber davon aus dass die Shimano-Jacke nicht viel besser ist. Da bleibt mir wohl nicht anderes übrig als eine neue, gute Jacke zu kaufen. Im Moment ist die Gore Alp X - Reihe hoch im Kurs.

Wie bereits erwähnt war ich joggen. Ich mag nicht bei diesen Verhältnissen biken. Doch, eigentlich schon. Aber die Sauerei danach schreckt mich ab. Wann war ich eigentlich das letzte mal laufen? 2 Monate vielleicht? Also erst mal langsam und gemütlich angehen. Ich trottete also im gewohnten Tempo vor mich hin. Die Pulsuhr sagte zum Schluss: 48 Minuten, durchschnittlicher Puls 118, maximaler Puls 133. Hoppla! Hat sich also doch was getan in den letzten Monaten. Na dann, ich glaub ich lauf doch glatt einen Marathon...

Samstag, 16. Juli 2011

Im Angesicht des Schweisses

Die letzte Etappe stand an. Von Chateau d'Oex nach Montreux. Die Fahrt begann gleich mit einem Aufstieg von gut 700 Höhenmeter, der erste drittel davon brutal Steil. Ja, der Schweiss floss dabei richtig in Strömen. Doch wie die Tage zuvor zahlte sich jeder einzelne Tropfen aus. Als Highlight kann man den Singletrail von Col de Jaman runter nach Montreux nennen. Am Anfang noch flowig, danach immer schwieriger. Schön wars! Das auslaufen / trampeln in Montreux gestaltete sich noch schwierig, da dass Jazzfestival war und viele Leute durch die Promenade schlenderten. Was uns aber nicht davon abhielt, den Alpencross so würdig abzuschliessen. Einige Facts dazu:

  • Total Km 265
  • Total Höhenmeter 7200
  • Fahrzeit etwa 27 Stunden
  • 2 kleine Ausrutscher
  • Keine Pannen
Was soll man mehr dazu sagen? Es war ein Erlebnis der Sonderklasse, und bestimmt nicht mein letzter Alpencross! Hier noch einige Bilder zum Abschluss:












Donnerstag, 14. Juli 2011

Fondueplausch

Willkommen zurück in der Zivilisation! Nach dem gestrigen Abend in Abländschen funktioniert hier in Chateau d'Oex Handy und PC. Sogar W-Lan gibts hier :-) Die heutige Tour wurde aufgrund der nassen Verhältnisse abgekürzt. Auf dem Tacho standen schlussendlich aber doch gute 40 Km und 1000 Hm. Bei kühlen Temperaturen gings los. In der Alphütte bei Gros Mont machten wir Rast. Da es nicht wirklich wärmer wurde, entschieden wir uns für ein Fondue als Mittagessen. Christian schwärmte zuvor von der Fondue, das sei hier leicht und lecker. Fondue leicht?? Tatsächlich. Und auch lecker! Die Hausmischung bestand aus mildem und rezentem Greyerzer und Vacherin. Hört sich nach Betonmischung an, war aber sehr fein und es lag auch nicht auf dem Magen wie ein Unterseebot. Als Unterhaltung erhielten wir noch ein Spektakel der Sonderklasse. Nichts ahnend und dem Fondueplausch fröhnend verabschiedete sich oben auf dem Hang ein Monsterfelsbrocken. Mit grossem Getöse donnerten die Brocken Talwärts. Auch die Kühe machten sich aus dem Staub. Mir wurde kurz mulmig, als Stadtmensch sieht man ja sowas nicht alle Tage. Morgen steht die Schlussetappe an, Chateau d'Oex - Montreux. Bei der Tourbesprechung streikten schon meine Beine. Gleich zu Beginn steht ein brachialer Aufstieg an. Na dann, gringg abe u strample...
















In the middle of nowhere

Willkommen in Abländschen. Nicht mal Fuchs und Hase sagen sich hier gute Nacht... 1 Strasse, 5 Häuser, amen. Kein Handyempfang, kein W-Lan. Die heutige Etappe war kurz, aber immerhin haben wir 39 Km mit etwas mehr als 550 Hm geschafft. Vor dem Jaunpass haben wir unsere Raketen verladen und sind bequem nach Abländschen chauffiert worden. Vom Timing her hats gepasst, es regnete nur kurz nach dem Start und vor dem Ziel. Auf der Passhöhe haben wir uns noch für einen kurzen Walk motivieren können, da die Wolkendecke aufriss und es noch nicht mal 14 Uhr war. Und prommt wurden wir verschifft... Nach Ankunft am Zielort haben wir die Zimmer bezogen und ich vollzog mein übliches Ritual um meine Beine wiederzubeleben. Nun ist es 15.30 Uhr und ich ruhe mich etwas aus. Meine Beine machen schon Freudesprünge.








Dienstag, 12. Juli 2011

Nur die harten kommen in den Garten

Die heutige Etappe war hart. Hammerhart. Bei der Tourbesprechung am Vortag meinte ich noch erahnen zu können das diese nicht so hart sein wird, aber ich habe mich getäuscht. Die kleinen, giftigen Rampen raubten mir den letzten Saft aus den Wädli. Erneut lohnte sich aber die ganze Plackerei. Während eines Aufstieges -dabei dachte ich so vor mich hin warum ich mir das eigentlich antue- kam mir eine neue Geschätftsidee in den Sinn. Es gibt so viele Ratgeber auf dem Markt, da kann man schnell mal den Überblick verlieren. Ich werde auch so ein (un-) nützliches Ding herausgeben. Der Titel wird heissen: Hundert Flüche für die Tour. Von Zart bis Hart alles dabei. Flüche, die man laut rausschreien muss (befreiende Wirkung) und solche die  man kaum hörbar über die Lippen pusten kann (die Umwelt muss dies nicht wahrnehmen) Ich bin mir sicher, DASS ist endlich mal ein vernünftiger Ratgeber den man haben muss! Der Wetterbericht für morgen ist nicht sehr sexy, heftige Gewitter sind angesagt. Wir werden also früh starten und schauen wie weit wir kommen. Danach gehts per Shuttle zum Zielort. Das nennt sich Abländschen. Keine Ahnung wo das ist. Und gehört hab ich das auch nie. Morgen mehr dazu!














Bilder vom Vortag, ta-da!